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Handicapbillard - eine Initiative VON Spieler*innen mit einem körperlichen Handicap FÜR Spieler*innen mit einem körperlichen Handicap

Billard Meisterschaften für Körperbehinderte – Warum?

Das habe ich mich gefragt, als ich das erste Mal in Hessen davon hörte. Als ich dann aber da war, wusste ich, dass diese Veranstaltung einen sehr, sehr tiefen Sinn hat:

-       Mike ist ein Opfer von Contergan. Seine beiden Armen sind verstümmelt

-       Werner wurde überfahren und liegen gelassen. Er kann nur noch schlecht sprechen und seine Gliedmaßen bewegen

-       Hansi hat nur einen Arm

-       Chris hat zwar noch zwei Arme, kann aber nur einen kontrollieren

-       Peter sitzt im Rollstuhl

Jede Menge Einzelschicksale offenbaren sich mir, aber hinter jeder Geschichte steckt ein schlimmes Schicksal. Trotzdem lachen sie alle, bekämpfen sich am Tisch, auch wenn die Voraussetzungen denkbar ungleich sind. Keiner schimpft, alle haben Spaß. Was aber noch mehr beeindruckt: Sie können alle spielen. Und das richtig gut.

Gerade beim Billard geht es neben der psychischen Kraft um exakte und genaue Körperbeherrschung. Wir Behinderten mussten im Laufe unseres Lebens lernen, Defizite auszugleichen. Wir erbringen Leistungen, die ein „normaler“ Mensch gar nicht nachvollziehen kann.

 

Billard Meisterschaften für Körperbehinderte – funktioniert wie?

Wir spielen am Samstag und Sonntag die Meisterschaften in Gruppen im Modus Multiball aus, so dass alle die gleiche Anzahl an Spielen haben und sich in drei Disziplinen messen kann. Der Sieger oder die Siegerin darf sich dann Meister nennen und nimmt die Goldmedaille mit Heim. Mehr gibt es nicht zu gewinnen. Kein Preisgeld, kein Auto, keine Reise. Einzig einen Pokal und ganz viel Ehre.

Die Teilnehmer kommen aus der gesamten Republik zu uns, obwohl es gerade hier schwierig ist, den finanziellen Aufwand zu stemmen. Anreise, Unterkunft, Verpflegung. Das ist alles aus eigener Tasche zu bezahlen, und das, obwohl die meisten gar keinem Beruf mehr nachgehen können. Aber die Meisterschaften sind nun einmal dieses kleine Stück Lebensfreude, wofür dann an anderer Stelle die entsprechenden Entbehrungen in Kauf genommen werden.

Wir möchten den Sportlerinnen und Sportlern ein Wochenende bereiten, das Ihnen noch mehr Mut gibt und das sie nicht mehr vergessen sollen. Vor allem möchten wir ihnen aber den Weg nach Hamburg ermöglichen. Aber wir möchten auch allen anderen zeigen, welchen wertvollen Beitrag unser Sport zum Thema Inklusion leisten kann.

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